Geschichte (1)

Leben unter Druck. - (CC) - Svenja B.


Die Geschichte 'Leben unter Druck' ist momentan in der Überarbeitung. Bald wird sie hier (ganz) erscheinen. 
Dankeschön. c: ♥ 

Teil 1 - (CC) - Svenja B. - Feli 


Mein Zimmer ist erleuchtet von dem Mond, der durch das Fenster scheint. Ich sitze auf dem Boden und lehne an meinem Bett. In meiner linken Hand halte ich ein Taschenmesser, das ich mir heimlich von meinem großen Bruder Marc genommen hatte.  Ich setzte an meinem Unterarm an und schon befand sich ein neuer tiefer Schnitt an meinem linken Unterarm. Es fing ganz harmlos an. Damals vor 2 Jahren, aber nun wurden die Schnitte tiefer und tiefer. Mir liefen die Tränen über die Wangen, aber ich konnte nicht aufhören und schon setzte ich zum nächsten Schnitt an. Dann musste ich an Linus denken. Den Jungen, in den ich verliebt war. Aber wir würden nie zusammen kommen und mit diesem Gedanken verpasste ich nun meinem Oberarm einen neuen Schnitt.
„Feli! Abendessen!“, rief meine Mutter, doch ich antwortete nicht.
Ich wollte alleine sein. Doch dann klopfte es auch schon. Es war meine Mutter.
Sie klopfte und sagte: „Feli. Komm bitte mit zum Essen!“
Aber ich gab keine Antwort. Dann wollte meine Mutter in mein Zimmer und ich bekam Panik. Schnell packte ich das Messer und die Taschentücher in eine Kiste und versteckte sie.
„Ich will nichts essen!“, sagte ich.
„Aber du hast heute noch nichts gegessen!“
„Doch! Eine Apfel!“
„Komm bitte mit runter, Feli!“
„Nein! Ich will nicht“
Nun gab meine Mutter auf, wie so oft und ging. Ich wollte alleine sein und vor allem wollte ich nichts essen. Ich hasste es. Ich fühlte mich fett und dabei war ich eigentlich sehr schlank. Dünn aber nicht magersüchtig. Trotzdem wollte ich nichts essen. Seit einigen Monaten nun schon nahm ich immer mehr ab.
Es war bereits 21 Uhr und ich saß immer noch vor meinem Bett und ließ mir den Tag nochmal durch den Kopf gehen. Meine Eltern hatten sie wieder unzählige Male gestritten und ich hatte mir unzählig viele Wunden hinzugefügt. Dann war ich in Gedanken ganz bei Linus. Er war der Mädchenschwarm der Klasse. Alle Mädchen himmelten ihn an. Ich griff mir mein schwarz-rotes Tagebuch und begann zu schrieben:

Liebes Tagebuch.
Es ist heute wieder passiert. Zum dritten Mal diese Woche. Und dabei ist es erst Donnerstag. Sie verletze mich so. Es tut mir so weh und keiner merkt es. Nichts ergibt mehr einen Sinn. Mein ganzes Leben ist sinnlos. Es wär besser wenn es mich nicht geben würde.
Ich blickte auf und dachte kurz nach. Mir liefen jetzt noch mehr die Tränen als vorher. Dann fuhr ich fort:
Morgen ist Sportunterricht. Was soll ich bloß machen…man sieht alles. Wie soll ich das verstecken. Mit Jacke ist es doch zu auffällig, oder? Ach egal, solange es keiner sieht!!!
Mit diesen Worten beendete ich den Eintrag. Etwas erleichterter klappte ich das Buch zu und legte es zurück in die Kiste. Leise schlich ich mich aus ihrem Zimmer, über den schmalen Flur in das Badezimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und verschloss sie. Dann fiel mein Blick auf den Ganzkörperspiegel. Ich sah nur ein fettes Mädchen. Mir rollten die Tränen über die Wangen. Noch einige Minuten stand ich vor dem Spiegel dann schob ich die Ärmel ihres Pullis hoch. Ja. Man sah es. Man sah alles. Die frischen Wunden leuchteten. Knallrot waren sie. So konnte ich nicht Sport machen. Schnell zog ich die Ärmel wieder runter, zog mich um und machte mich fertig fürs Schafengehen. Nach dem Zähneputzen und dem Waschen schlich ich mich zurück in mein Zimmer. Leise schloss ich die Tür hinter mir und legte mich schließlich in mein Bett. Ewig lag ich noch wach und starrte an die Decke. Die Stunden vergingen und ich wälzte mich in meinem Bett von einer auf die andere Seite.
Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Wecker geweckt. Es war 6:30h. Ich stand auf, zog mich an und verschwand schließlich im Bad. Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, mich gewaschen hatte und mich geschminkt hatte, ging ich zurück in mein Zimmer. Ich setze mich auf mein Bett, zog die Beine an und dachte über alles Mögliche nach. Ich dachte, an die frischen Wunden an meinen Armen. Keine 24 Stunden waren sie alt. Ich schob meine Ärmel hoch und betrachtete sie minutenlang. Mir kamen die Tränen, aber ich musste stark sein. Ich begriff nicht warum ich mich verletzte oder wie ich damit angefangen hatte, aber es halt mir trotzdem.
„Feli! Es gibt Frühstück!“ – Meine Mutter rief aus der Küche.
Ich schnappte meine Schultasche, meine Jacke, meine Schuhe und schob meine Ärmel wieder runter und ging in die Küche, wo mein Bruder und meine Mutter am Tisch saßen.
„Ich will nichts essen. Ich habe keinen Hunger!“, sagte ich, „Wo ist denn Papa schon wieder?“
Meine Mutter schwieg.
„Sie haben sich gestritten!“, sagte mein Bruder Marc.
Ich verdrehte die Augen und wollte gehen.
„Wenn du schon nichts isst, dann nimm wenigstens dein Schulessen mit!“, sagte meine Mutter und hielt mir eine Box und eine Flasche hin. Ich nahm beides und stopfte es in meine Tasche. Ich ging aus dem Haus und machte mich langsam und mit Angst auf den Weg in die Schule. Nach wenigen Metern steckte ich mir die Kopfhörer meines iPods in die Ohren und drehte die Lautstärke voll auf. So ging sich nun zur Schule. Kurz vorher musste ich noch über die Straße. Ich lief einfach los ohne mich umzuschauen. Meine Gedanken waren ganz woanders und plötzlich merkte ich wie mich jemand an der Schulter packte und mich kräftig nach hinten zog. So sehr das ich das Gleichgewicht verlor und in den Armen von jemandem landete. Im nächsten Moment fuhr ein Auto laut hupend an mit vorbei. Ich wusste gar nicht was passiert war. Dann drehte ich meinen Kopf um und sah Linus, der mich im Arm hielt. Er sah mich besorgt an und fragte: „Ist alles okay bei dir, Feli?“
Ich nickte nur und lief knallrot an. Vorsichtig halt Linus mir auf, blickte in meine Augen und fragte mich: „Ist wirklich alles okay?“
Ich nickte nur zögernd und wurde noch roter. Da war wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch, wenn ich diesen Jungen sah. Linus. Er war mein heimlicher Schwarm.
„Lass uns zusammen in die Klasse gehen! Ich möchte nicht das die etwas passiert!“, sagte er und lächelte mich behutsam an.
Ich nickte und folge ihm in die Klasse. Die anderen warfen uns beiden nur komische Blicke zu und fingen an zu tuscheln. Mich machte dies traurig und es verletzte mich so sehr. Der Drang ich erneut zu verletzten stieg an. Ich starrte schweigend auf den Boden.
„Ey Linus! Was willst du denn mit der Fetten da?“, brüllte ein Junge laut durch die ganze Klasse.
Linus warf ihm einen bösen Blick zu, der ihn zum Schweigen brachte. Er sah mich an und merkte wie traurig ich war.
„Hör nicht auf ihn! Der redet nur Schrott! Ich finde, dass du ein hübsches Mädchen bist!“, sagte Linus.
„Danke“, sagte ich und lächelte etwas.
Linus erwiderte das Lächeln, was mir ein riesen Kribbeln im Bauch bereitete.
„Wollen wir uns vielleicht heute Nachmittag treffen?“
„Sehr gerne“ – Inzwischen musste ich aussehen, wie eine Tomate.
„Gibst du mir deine Nummer? Dann kann ich dich später anrufen!“
„Okay!“
Wir tauschten unsere Handynummern aus und dann setzten wir beiden uns mit einem Lächeln und der Vorfreude auf den Nachmittag auf unsere Plätze.
Der Schultag verging an sich recht schnell, doch einige Beleidigungen musste ich wieder einstecken und diese trafen mich sehr. Viel zu sehr.
Traurig machte ich mich auf den Heimweg. Ich war ganz in Gedanken und stapfte gedankenlos nach Hause. Plötzlich spürte ich etwas an meiner Schulter. Ich drehte mich um und sah nur wie einige bunte Ballons auf die zugeflogen kamen. Sie trafen mich am ganzen Körper. Die Ballons waren gefüllt mit Wasser und Farbe. Ein Ballon traf mich am linken Auge und ein stechender Schmerz durchfuhr mich. Die Gruppe verschwand mit lautem Gelächter. Weinend sank ich auf den Boden und hielt mir eine Hand vor das getroffene Auge. Dann spürte ich zwei Hände auf ihren Schultern.
Vor lauter Schock sprang ich auf und blickte in das traurige und erschrockene Gesicht von Linus.
„Feli, was ist denn mit dir passiert?“
„Ach, ist doch alles egal“, sagte ich und lief weinend weg.
„Feli! Warte doch bitte“, rief Linus mir nach, doch ich lief weiter.
Zuhause angekommen stürmte ich weinend ins Bad, um schnell zu duschen. Dabei spürte ich, wie die Wunden brannten. Aber es tat gut. Es lenkte mich von den seelischen Schmerzen ab.
Als ich fertig war mit duschen, lief ich in mein Zimmer und kramte die Kiste hervor, in der das Messer lag. Ich klappte das Messer auf und setzte an ihrem linken Unterarm an. Gerade wollte ich mir eine neue Wunde hinzufügen, als mein Handy klingelte. Ich sah auf den Display. Linus. Ich überlegte kurz. Dann legte ich das Messer zurück, schob die Box unter mein Bett und ging ans Handy.
„Hey!“
„Hey Feli. Wie geht es dir?“
„Geht und dir?“
„Ganz gut soweit. Du, was war denn da vorhin los?“ - Er klang so besorgt. 
„Ich weiß nicht. Da haben mich welche mit Farbballons und Wasserballons abgeworfen!“
„Ohman. Wenn ich die in die Finger bekomme!“
„Nein. Bitte lass gut sein! Es wir doch alles nur schlimmer!“
„Aber das kann so nicht weitergehen! Die machen dich kaputt!“
„Ist doch egal!“
„Nein ist s nicht!“
„Bitte lass gut sein Linus“
„Na gut! Was ist denn jetzt mit heute? Hast du Zeit?“
„Sehr gerne! Was wollen wir denn machen?“
„Wie wäre es mit Kino?“
„Sehr gerne“ – Ich lächelte glücklich.
„Okay! Ich hole dich um 14:45 ab ja?“
„Oki! Dann bis später!“
„Bis dann!“
Ich legte auf und war mehr als glücklich. Ich sah auf die Uhr: 14:00. Ich begann mich fertig zu machen. Glättete meine Haare und schminkte mich sehr dezent. Ich zog ein blümchen Oberteil an und eine Jacke mit langen Ärmeln, um die Wunden zu verdecken und eine Hotpants. Ich betrachtete mich im Spiegel und war einmal recht zufrieden mit meinem Aussehen. Schnell suchte ich noch ein paar Sachen zusammen und dann klingelte es auch schon an der Tür. Ich rannte runter und öffnete die Tür. Es war Linus.
„Hey“, sagte Linus und umarmte mich.
„Hey“ sagte ich und umarmte ihn ebenfalls.
„Kanns los gehen?“
Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Nebeneinander setzten wir uns in den hinteren Teil des Busses und fuhren schließlich ins Kino. Ewig war ich nicht mehr so glücklich, wie in diesem Moment. 
Am Kino angekommen bezahlte Linus für mich und sich selbst.
„Möchtest du auch Popcorn?“, fragte er mich.
„Nein! Ich bin auf Diät!“
„Was? Warum denn das? Du hast doch eine wunderschöne Figur!“
„Ach, ich bin doch viel zu dick!“
„Wie kommst du denn auf so einen Blödsinn? Du bist wunderschön!“
 Verlegen sah ich auf den Boden.
„Ich kauf dir etwas. Nur was Kleines!“
„Hmm okay!“
Er kaufte zwei kleine Popcorn-Tüten und zwei Cola. Dann gingen wir schließlich in den Kinosaal und setzten uns auf unsere Plätze. Während des Films trafen sich ab und zu unsere Blicke und wir mussten lachen. Es tat so gut, endlich wieder glücklich zu sein und etwas lachen zu können.
Als der Film vorbei war gingen wir wieder zur Bushaltestelle.
„Wollen wir noch durch den Park spazieren?“, fragte Linus.
Ich nickte lächelnd.
„Darf ich deine Hand nehmen?“, fragte er etwas schüchtern.
„Ja! Darfst du“, sagte ich überglücklich.
Sanft nah er meine Hand und wir liefen Hand in Hand durch den Park.
„Schau mal, da ist ein kleiner See! Wollen wir uns etwas dahin setzen?“
„Oki! Können wir sehr gerne machen!“, antwortete ich lächelnd.
Linus führte mich zu einer Bank und zog mich nah neben sich.
„Komm, du kannst dich an mich kuscheln!“, sagte Linus.
Ich lächelte und legte meinen Kopf an seine Schulter. Ein wundervolles Gefühl überkam mich und fühlte ein riesen Kribbeln in meinem Bauch.




Teil 2 - (CC) - Svenja B - Linus

Wir saßen noch einige Zeit auf der Bank am See. Bis etwa 19h. Ich genoss die Zeit sehr mit ihr. Wir schwiegen uns zwar die meiste Zeit an, aber schön war es trotzdem. Einfach in ihrer Nähe zu sein war so unbeschreiblich schön.
„Lass uns langsam nach Hause gehen ja?“, schlug ich schließlich vor und sie nickte.
Ich ergriff erneut ihre Hand und wir schlenderten langsam zurück. Wir liefen noch etwas durch die Stadt, tranken einen Kaffee, unterhielten uns und gingen schließlich über eine Brücke. In der Mitte blieben wir stehen und genossen einen Moment lang den Ausblick.
„Wow. Das ist ein wunderschöner Ausblick“, sagte sie und strahlte.
„Ja. Du hast Recht“, stimmte ich ihr lächelnd zu.
Sie legte ihre Arme auf das Geländer und legte ihren Kopf schließlich darauf. Vorsichtig und sanft legte ich meinen Arm um sie. Ganz dicht stand ich neben ihr.
„Du bist wunderschön, Feli“, sagte ich nach wenigen Sekunden.
Verblüfft drehte sie sich um und sah mich an.
„Wunderschön“, wiederholte ich lächelnd.
Sie wurde leicht rot und sah verlegen auf den Boden. Sanft legte ich meine Hände an ihre Wangen und hob ihren Kopf etwas hoch, sodass ich wieder in ihre Augen sah. Ich lächelte und Feli erwiderte es. Langsam näherte ich mich Stück für Stück ihrem Mund. Ganz vorsichtig drückte ich meine Lippen auf ihre. Ich tat es einfach. Vorsichtig küsste ich sie und sie erwiderte es. Sie hatte ihre Arme nun um meinen Hals gelegt und ich hatte meine Hände an ihre Hüfte gelegt. Es wurde ein langer und intensiver Kuss voller explodierender Gefühle. Es war einfach unbeschreiblich.
Nach einigen wunderschönen Momenten sahen wir uns lächelnd in die Augen.
„Ich liebe dich, Feli“, sagte ich.
„Ich dich auch, Linus“
Ich legte meine Hände an ihre Wangen und gab ihr erneut einen liebevollen Kuss. Liebevoll lächelte ich sie an und strich sanft über ihre Wangen.
„Komm meine Süße, ich bring dich nach Hause“, sagte ich liebevoll.
Dann standen wir vor der Haustür.
„Danke für den schönen Abend!“, sagte ich und gab ihr einen liebevollen Kuss.
Meine nun Freundin erwiderte diesen und antwortete dann mit einem Lächeln: „Ich muss mich bedanken!“
Noch ein letztes Mal zog ich sie ganz nah an mich heran und küsste sie noch einmal intensiv, liebevoll und gefühlvoll.
„Bis morgen in der Schule“, sagte ich.
„Bis Morgen mein Schatz“, entgegnete sie überglücklich.
Lächelnd verließ ich das Grundstück und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich war der glücklichste Junge der Welt.
„Wo kommst du denn her?“, fragte meine Mutter mich, als ich die Küche betrat.
„Ich hatte ein Date“
Skeptisch musterte sie mich und zog eine Augenbraue hoch.
„Ich war mit Feli im Kino und nun sind wir zusammen“
„Glückwünsch Linus“
Ich lächelte zum Dank und sie schloss mich einmal liebevoll in den Arm.
„Nun geh schlafen. Es ist schon spät“
Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, ging duschen und anschließend schlafen.
 Um 6:30 riss mich mein Wecker aus dem Schlaf. Ich rappelte mich auf, machte mich fertig und beschloss meine Freundin vor der Schule abzuholen, um mit ihr gemeinsam zu gehen. Ich klingelte und wartete einige Minuten. Meine Freundin öffnete die Tür und sah mich lächelnd an.
„Wundervollen guten Morgen meine Süße. Wie hast du denn geschlafen?“, fragte ich.
„Dir auch mein Schatz! Sehr gut und du?“, entgegnete sie.
„Auch. Danke der Nachfrage. Gehen wir zusammen zur Schule?“
Sie nickte. Ich nahm ihre Hand und wir gingen das erste Mal zusammen als Liebepaar in die Schule. Auch wenn ich glücklich war, wusste ich, dass sehr viele Probleme auf uns zukommen würden. Ich wusste, dass die anderen Feli fertig machten, aber warum wusste ich einfach nicht. Sie war nicht fett, aber sie nannten sie fett. Sie war so hübsch, aber sie nannten sie hässlich. Ich hoffte so sehr, dass sie das alles nicht zu sehr treffen würde. Egal was sein würde, ich stehe ihr bei. Dies versprach ich mir.
„Magst du deine Jacke nicht ausziehen? Es ist total warm“, sagt ich, als mir ihre Jacke auffiel.
„Mir ist total kalt“, sagte sie.
„Okay“ – Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und sie lächelte.   
In der Schule angekommen, bekamen wir  viele kritische Blicke und viele fingen an zu tuscheln. Ich lief einfach weiter und ignorierte das Verhalten der Anderen.
„Hast du eine Wette verloren oder warum rennst du mir der da rum?“, brüllte mir jemand lachend zu.
Feli’s Augen füllten sich mit Tränen, was mich zu tiefst verletzte.
„Hör nicht auf die“, flüsterte ich ihr zu.
Sie lächelte hektisch und schließlich zog ich sie hinter mir her in Schulgebäude. Wir ließen uns auf unsere Plätze fallen und ich hielt ihre Hand. Seit Ewigkeiten saßen wir nebeneinander, aber so wirklich miteinander geredet hatten wir nie. Schade eigentlich. Vielleicht wären wir so viel eher zusammen gekommen.
„Mach dir nichts aus den anderen. Die sind nur neidisch“ – Sie lächelte mich nur gespielt an.
Wir unterhielten uns etwas, als die anderen in den Klassenraum kamen. Gerade in diesem Moment küsste ich sie. Die anderen anfingen zu lachen und sie hielt es nicht mehr aus. Feli löste sich von meiner Hand und lief weinend weg. Nun brachen alle in schallendes Gelächter aus. Ich ging wütend auf den Jungen los, der vorhin den dummen Spruch gebracht hatte und schlug ihm mitten ins Gesicht, sodass dessen Nase anfing zu bluten. Sofort verstummte das Lachen und es war ruhig. Dann rannte ich los um meine Freundin zu suchen. Mir war es egal, ob die Schule begonnen hatte oder ob ich Stress bekommen würde. Ich hatte nur Angst. Angst, dass meiner Feli etwas zugestoßen sei. Ich lief alles ab: Schule, das Waldstück, das Feld und schließlich war ich im Park. Er sah sich um und lief weiter den Weg entlang. Doch nirgendwo war sie zu sehen. Meine Sorgen wurden immer mehr nd mehr. Dann kam mir nur noch eine letzte Idee: der See. So schnell ich konnte lief ich dorthin. Du dann sah ich sie. Feli. Sie saß weinend zusammengekauert auf einer Wiese.
„Feli!“, schrei ich und lief so schnell ich konnte zu ihr.
Sie sah auf und drehte sich um. Sie sah total fertig aus: ihre Schminke war verlaufen, ihre Augen waren rot vom Weinen und sie war sehr blass. Erleichtert ließ ich mich neben sie auf den Rasen fallen und schloss meine Freundin erst einmal erleichtert in den Arm.
„Ich hab mir solche Sorgen gemacht meine Süße“, sagte ich etwas ängstlich.
Feli schwieg und weinte leise vor sich hin. Ich zog sie ganz nah an mich und sie kuschelte sich an mich. Sanft strich ich ihr über ihre Wange und legte ein Arm um sie.
„War es wegen dem, was der da gesagt hat Schatz?“, fragte ich.
Feli fing wieder an zu weinen und ich nahm sie liebevoll in den Arm.
„Süße, ist okay. Ich weiß schon.“
Erneut drückte ich sie an mich und sie genoss den Moment mit geschlossenen Augen. Ein kleines Lächeln war auf ihren wunderschönen Lippen zu erkennen. Ich sah sie ebenfalls lächelnd an und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn.
„Lass sowas nicht an sich rankommen. Die reden nur Müll. Ich liebe Dich und ich will mit dir zusammen sein“, sagte ich.
„Und Ich liebe Dich“
„Komm! Lass uns zusammen etwas spazieren gehen“, sagte Linus.
Sie lächelte und nickte.
„Aber was ist mit der Schule?“, fragte sie mich schließlich.
„Egal“, sagte ich und half ihr auf.
Ich umschloss ihre Hand mit meiner und wir gingen am See spazieren. Wir liefen am Wasser entlang und dann wieder ein Stück auf dem Fußweg und dann wieder im Sand.
„Komm! Ich trag dich ein Stück auf dem Rücken“
Sie lächelte. Ich nahm sie auf den Rücken und sie schloss ihre Arme um meinen Hals, um sich fest zu halten. Wir lachten zusammen und sie vergas alle Sorgen und Probleme, die sie hatte. Zumindest hatte ich dieses Gefühl. Sie war überglücklich. Die Zeit verging wie im Fluge. Vier Stunde lang waren wir am See und waren glücklich.
„Lass uns zu mir gehen ja Schatz?“, schlug meine Freundin vor.
Ich nickte und Hand in Hand gingen wir zu Feli nach Hause.
Ihre Mutter war nicht da und ihr Bruder saß im Wohnzimmer vor dem TV. Ihr Vater war eh ganz selten da, weil dieser so viel arbeitete.
„Hey Marc“, sagte Feli.
„Hey mein Schwesterchen“, entgegnete dieser.
„Schau mal. Das ist Linus. Er ist mein Freund“, sagte Feli und strahlte.
„Hey. Ich bin Marc“, sagte Marc und gab mir die Hand.
„Hey. Ich bin Linus“
„Pass mir ja gut auf mein Schwesterchen auf“, sagte Marc grinsend.
„Werd ich machen“, sagte Linus und wurde rot, genau wie Feli.
„Na dann. Ich lass euch mal. Ich bin nochmal weg“, sagte Marc und ging.
„Ok. Bis später“, sagte Feli.
Dann hörten wir, wie die Tür ins Schloss fallen.
„Du heute ist Freitag. Meinst du deine Eltern erlauben es, dass du heute bei mir schlafen würdest?“, fragte Feli vorsichtig.
„Bestimmt. Ich frage mal“, sagte ich und ging mit meinem Handy kurz vor die Tür.
Nach einigen  Minuten kam ich wieder.
„Und? Was haben sie gesagt?“, fragte Feli neugierig.
Ich sah sie nur an und sie wurde traurig.
„Lächel meine Süße. Ich darf. Sie bringen mir später meine Sachen“, sagte ich lachend.
Überglücklich fiel Feli mir in den Arm. Leicht hob ich sie an und drehte sie mit mir einmal im Kreis. Als ich sie wieder sanft auf dem Boden absetzte, sah Feli mir genau in die Augen. Ich begann sie liebevoll zu küssen und meine Freundin ließ mich. Ich drückte Feli ganz dolle an mich und begann sie vorsichtig mit meiner Zunge zu küssen. Feli zuckte zusammen und ging einen Schritt zurück.